Rosacea Symptome I Anzeichen erkennen & richtig deuten
Rosacea ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die vor allem im Gesicht auftritt – häufig zunächst unbemerkt. Eine rechtzeitige Diagnose ist wichtig, um Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Doch woran erkennt man Rosacea?


Erste Anzeichen: So beginnt Rosacea oft
Die Hautkrankheit Rosacea entwickelt sich schleichend. Was zunächst wie harmlose Hautrötung aussieht, kann sich zu einer dauerhaften Belastung entwickeln. Typische frühe Symptome:
- Häufige Gesichtsrötungen (Flushs), z. B. nach scharfen Speisen, Alkohol oder Temperaturwechseln
- Sichtbare Äderchen auf Wangen und Nase (Teleangiektasien)
- Empfindliche Haut, die brennt oder juckt
- Spannungsgefühl oder Trockenheit
Diese Anzeichen treten oft schubweise auf – also kommen und gehen in unregelmäßigen Abständen.
Couperose oder Rosacea?
Vor allem im Frühstadium kann Rosacea leicht mit Couperose verwechselt werden. Couperose (auch „Kupferrose“ oder „Kupferfinne“) ist eine genetisch bedingte Erweiterung der kleinen oberflächlichen Blutgefäße der Haut ohne entzündliche Veränderungen. Couperose wird nicht als eigenständiges Krankheitsbild, sondern als rein kosmetisches Problem betrachtet. In vielen Fällen handelt es sich aber um eine Vorstufe, aus der sich unbehandelt und wenn die Schädigungen fortschreiten, die chronisch-entzündliche Hauterkrankung Rosacea entwickeln kann.

Merkmale der Couperose:
- Erweiterte, feine Äderchen im Gesicht (v. a. Wangen und Nase)
- Leichte bis mäßige Rötung ohne Entzündungen
- Keine Papeln, Pusteln oder Verdickungen
- Häufig bei empfindlicher, heller Haut
Klassische Symptome der Rosacea
Wenn sich die ersten Anzeichen verschärfen und häufiger auftreten, geht die Rosacea in ein fortgeschritteneres Stadium über. Dabei verstärken sich nicht nur die Rötungen – auch entzündliche Hautveränderungen und andere belastende Symptome kommen hinzu. Je nach Typ und Stadium der Erkrankung können die Ausprägungen unterschiedlich stark sein.
Verwechslungsgefahr: Unterschiede zu Akne und anderen Erkrankungen
Rosacea wird im Anfangsstadium häufig mit anderen Hauterkrankungen verwechselt – insbesondere mit Akne (daher auch die veraltete Bezeichnung „Acne rosacea“), perioraler Dermatitis oder seborrhoischem Ekzem. Eine exakte Diagnose ist jedoch entscheidend für die richtige Therapie.
Diagnose der Rosacea: So stellt der Hautarzt die Erkrankung fest
Die Diagnose der Rosacea erfolgt in der Regel durch den Hautarzt (Dermatologen) und basiert auf einer sorgfältigen klinischen Untersuchung. Dabei ist es wichtig, Rosacea von anderen Hauterkrankungen wie Akne, perioraler Dermatitis oder seborrhoischem Ekzem abzugrenzen – denn die Symptome ähneln sich teilweise stark.
Wie läuft die Diagnose ab?
Ein erfahrener Dermatologe erkennt typische Rosacea-Anzeichen meist bereits bei der Betrachtung der Haut. Untersuchungsschritte beim Hautarzt:
1. Anamnese (Patientengespräch): Der Arzt fragt nach Beschwerden, Auslösern, Verlauf und familiärer Vorbelastung. Auch Lebensgewohnheiten (z. B. Ernährung, Pflegeprodukte, Stress) spielen eine Rolle
2. Visuelle Beurteilung: Die Haut wird gründlich inspiziert – vor allem im Gesicht, manchmal auch an den Augen. Der Arzt achtet auf:
- Rötungen (Erytheme)
- Papeln, Pusteln
- Teleangiektasien (sichtbare Äderchen)
- Hautverdickungen (z. B. Rhinophym)
- Reaktionen auf mechanische Reize oder Pflegeprodukte
3. Klassifikation: Die Rosacea wird nach klinischem Typ, aktueller Symptomatik und Stadium eingestuft, um die passende Behandlung einzuleiten.
4. Ausschlussdiagnostik: Falls notwendig, werden andere Hauterkrankungen ausgeschlossen. In seltenen Fällen kommen Abstriche, Hautbiopsien oder Labortests zum Einsatz – vor allem bei unklaren Verläufen.
Herausforderungen bei der Diagnose
Die Diagnose ist nicht immer einfach, denn:
- Symptome können schwanken: Rötungen und Entzündungen treten oft schubweise auf und sind im Frühstadium nicht immer konstant sichtbar.
- Verwechslungsgefahr: Rosacea kann leicht mit Akne, allergischen Hautreaktionen, perioraler Dermatitis oder seborrhoischem Ekzem verwechselt werden.
- Okuläre Rosacea wird häufig übersehen: Wenn Betroffene nur Augenbeschwerden haben, wird oft fälschlich ein trockenes Auge oder eine Bindehautentzündung vermutet – ohne die Haut mit einzubeziehen.
Frühe Diagnose – besser behandeln
Je früher sie erkannt wird, desto gezielter kann die Rosacea behandelt werden. Ein frühzeitiger Arztbesuch verhindert, dass sich Symptome verschlimmern oder chronisch werden. Zudem können Patient:innen lernen, individuelle Auslöser zu vermeiden und ihre Haut gezielt mit einer geeigneten Rosacea Creme zu pflegen.

Wann zum Hautarzt?
Wer regelmäßig unter Gesichtsrötungen, Pusteln oder brennender Haut leidet, sollte dermatologischen Rat suchen. Früh erkannt, lässt sich Rosacea gut behandeln – mit topischen Cremes oder Gelen, oralen Medikamenten oder Lasertherapie. Hinweise für den Arztbesuch:
- Dauerhafte oder wiederkehrende Rötungen im Gesicht
- Brennen, Stechen oder Hitzegefühl der Haut
- Zunehmende Hautveränderungen über Wochen oder Monate
- Beeinträchtigung des Wohlbefindens oder Selbstbewusstseins
Sanfte Hautpflege bei Rosacea: Was die Haut jetzt braucht
Bei Rosacea ist die Haut besonders empfindlich und reagiert schnell gereizt – auf Pflegeprodukte, Umweltfaktoren oder mechanische Reize. Eine gezielte, reizfreie Hautpflege ist daher ein zentraler Bestandteil der Behandlung. Ziel ist es, die Hautbarriere zu stärken, Rötungen zu minimieren und Schübe zu vermeiden. Wichtig: Weniger ist oft mehr. Vermeiden Sie überpflegende oder aggressive Produkte – setzen Sie stattdessen auf milde, hautberuhigende Inhaltsstoffe und eine minimalistische Pflegeroutine.
Tipps für die tägliche Pflege bei Rosacea
- Reinigung sanft gestalten: Milde Produkte ohne aggressive Tenside verwenden – am besten ohne Duftstoffe und Alkohol
- Lauwarm statt heiß: Keine heißen Tücher oder Dampfbäder – lieber lauwarm waschen und Haut schonend trockentupfen
- Keine fettigen Cremes: Leichte, nicht komedogene Texturen sind besser geeignet
- Auf reizfreie Feuchtigkeitspflege setzen: Leichte Texturen, frei von Mineralölen und synthetischen Konservierungsstoffen eignen sich bei Rosacea
- Kein Peeling: Mechanische oder starke chemische Peelings besser vermeiden, sie können die sensible Haut zusätzlich belasten
- Weniger ist mehr: Maximal 2–3 Produkte verwenden, um die Haut nicht zu überfordern.
- Täglicher Sonnenschutz: UV-Strahlung ist ein starker Trigger, verwenden Sie mineralischen Sonnenschutz mit LSF 30+
- Vorsicht beim Rasieren: Nur scharfe Klingen verwenden, danach eine beruhigende, alkoholfreie Pflege auftragen
- Produkte immer testen: Neue Pflegeprodukte zuerst an einer kleinen Hautstelle ausprobieren

10. Auf beruhigende Inhaltsstoffe achten: Gut geeignet sind zum Beispiel
- Glycerin, Hyaluronsäure: feuchtigkeitsspendend und hautberuhigend
- Panthenol, Allantoin: fördern die Hautregeneration und wirken entzündungshemmend
- Rosenblütenwasser (Rosa Damascena Water): mild, bekannt für seine beruhigende Wirkung
- Extrakte aus Ringelblume, Melisse, Stiefmütterchen, Augentrost: unterstützen die Haut bei Irritationen und Rötungen
- Hopfenextrakt, Zinkoxid, Vitamin E (Tocopherol): stärken die Hautbarriere und unterstützen die Zellregeneration
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Rosacea-Auslöser kennen und meiden
Ein wichtiger Schritt im Umgang mit Rosacea ist das Erkennen und Vermeiden individueller Auslöser. Verschiedene Faktoren können die empfindliche Gesichtshaut reizen und Schübe auslösen. Zu den häufigsten Triggern gehören:
- Scharfes Essen
- Alkohol, insbesondere Rotwein
- Extreme Temperaturen (Hitze, Kälte) & Sonne (UV-Strahlung)
- Stress und emotionale Belastung
- Kosmetika mit reizenden Inhaltsstoffen
- Heißgetränke wie Kaffee oder Tee
Nicht jeder Betroffene reagiert gleich – daher lohnt es sich, ein sogenanntes Rosacea-Tagebuch zu führen. So lassen sich persönliche Auslöser besser identifizieren und gezielt vermeiden. Auch milde Rosacea Hautpflegeprodukte ohne Duft- und Konservierungsstoffe können helfen, Reizungen zu minimieren.
FAQ – Häufige Fragen zu Rosacea Symptomen
Wie erkenne ich Rosacea im Frühstadium?
Die Hautkrankheit Rosacea beginnt oft mit wiederkehrenden Rötungen im Gesicht, besonders auf Wangen, Nase oder Stirn. Die Haut kann spannen, brennen oder jucken. Im Frühstadium zeigen sich meist keine Entzündungen, aber erweiterte Äderchen (Teleangiektasien) können bereits sichtbar sein.
Was sind typische Symptome einer Rosacea?
- Zunächst vorübergehende, dann auch dauerhafte Rötung der Gesichtshaut
- Sichtbare Äderchen (Teleangiektasien)
- Entzündliche Papeln und Pusteln (ohne Mitesser)
- Hautempfindlichkeit, Brennen oder Hitzegefühl
- Bei fortgeschrittener Rosacea: Verdickung der Haut (z. B. an der Nase)
- In einigen Fällen: Augenprobleme wie Trockenheit, Rötung oder Fremdkörpergefühl
Wie unterscheidet man Rosacea von Akne?
Bei Rosacea fehlen Mitesser, die für Akne typisch sind. Zudem tritt Rosacea meist im Erwachsenenalter auf, während Akne häufiger in der Jugend beginnt. Rosacea geht oft mit Rötungen und empfindlicher Haut einher – nicht mit fettiger Haut wie bei Akne.
Kann Rosacea nur im Gesicht auftreten?
Ja, in der Regel betrifft Rosacea ausschließlich das Gesicht – besonders Wangen, Nase, Stirn und Kinn. In sehr seltenen Fällen kann sich die Rötung auf Hals oder Dekolleté ausbreiten, das ist aber eher untypisch.
Ist Couperose dasselbe wie Rosacea?
Nein – Couperose ist eine milde Form von Gefäßerweiterung und gilt als Vorstufe oder kosmetische Erscheinung. Rosacea hingegen ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die zusätzlich Papeln, Pusteln und Hautveränderungen mit sich bringen kann.
Kann Rosacea die Augen betreffen?
Ja. Etwa 30–60 % der Betroffenen leiden an sogenannter okulärer Rosazea, die Symptome wie trockene, gerötete oder brennende Augen verursacht. In schweren Fällen kann auch die Hornhaut betroffen sein.
Welche Faktoren verschlechtern die Symptome?
Typische Trigger sind:
- UV-Strahlung
- Alkohol (v. a. Rotwein)
- Scharfes Essen
- Stress
- Hitze, Kälte oder starke Temperaturschwankungen
- Kosmetika oder Pflegeprodukte mit reizenden Inhaltsstoffen
Wann sollte ich zum Hautarzt gehen?
Wenn Rötungen im Gesicht häufiger auftreten, sich kleine Pusteln oder Äderchen bilden oder die Haut dauerhaft empfindlich reagiert, ist ein Besuch beim Dermatologen ratsam. Je früher die Diagnose erfolgt, desto besser lässt sich Rosacea behandeln.
Wie wird Rosacea festgestellt?
Die Diagnose erfolgt durch eine klinische Untersuchung beim Hautarzt. Dabei werden Symptome, Auslöser und Hautveränderungen genau beurteilt. In unklaren Fällen können weitere Tests nötig sein, um andere Erkrankungen auszuschließen.